Zwei Jahre „Haus am Weg“

von | Okt 5, 2017

Tatsächlich ist es jetzt fast genau zwei Jahre her, dass unser Haus am Weg fertig gestellt wurde! Und was ist alles passiert seither!!

In den Bann gezogen von einem vollkommen neuen, wunderbaren Lebensgefühl, gefesselt von neuen Reizen, Eindrücken, Bekanntschaften, Erlebnissen, Traditionen, Ansichten,  Problemen, Aufgaben, Lebensumständen…. verging die Zeit wie im Flug.

Auch das Land ist in Veränderung und wir spüren es bereits.

Die Präsidentenwahl, welche im letzten Jahr stattgefunden hat, brachte bis jetzt nicht viel Positives… Viele Dinge funktionieren nur schleppend, oder gar nicht.

Im Wahlkampf versprach man zum Beispiel, in Cha de igreja eine „Escola secundaria“ zu errichten, um den älteren Schülern den langen Schulweg (ca. 45 Minuten) und die Kosten für die Busfahrt zu ersparen. In Anbetracht der geringen Schülerzahlen eine absolut wahnwitzige und nicht umsetzbare Ankündigung….

…Heute, ein Jahr später: Die Schüler der „secundaria“ (die es sich leisten können) fahren nach wie vor 45 min zur Schule und die Krönung!… Mit Beginn des neuen Schuljahres müssen nun auch die 5 und 6 Klässler, welche zuvor in Cha de igreja unterrichtet wurden, täglich 20 Minuten mit dem Bus ins benachbarte Garca zur Schule fahren!!

Es ist traurig, da nun der persönliche Kontakt zu den größeren Schulkindern aus Cruzinha verloren gegangen ist. Wir haben es genossen, jeden Morgen beobachten zu können, wie die Kinder in ihren blauen Schulkitteln, laut schnatternd, diskutierend, manchmal auch streitend, in einer großen, oder in kleineren Gruppen an unserem Haus vorbei marschierten. Ab und zu erfolgte ein kleiner Plausch, oder die Übergabe eines kleinen Snacks in Form von Obst oder Gemüse, am Gartentor. Wir vermissen dieses lieb gewonnene Ritual.

Vorbei, Schade!

 

Momentan rüsten wir uns für die neue Saison. Was in den letzten zwei Jahren hier entstanden ist, kann sich sehen lassen und wir freuen uns jedesmal, Gleichgesinnte an unserem Glück und Luxus teilhaben zu lassen… Viele liebe Menschen durften wir in den letzten Jahren hier begrüßen und nun freuen wir uns auf weitere neue Bekanntschaften und auf einige „Widerholungstäter“!

In den nächsten Tagen sind wir noch mit der Errichtung einer neuen Ruhezone beschäftigt, welche auch als „Massageterasse“ dienen soll,…. ihr dürft gespannt sein! 😉

Aktuell noch sehr brisant, ist die Wettersituation! So hat es zwar in diesem Jahr bereits einige Regentage auf der Insel gegeben, aber bei uns ist davon leider nicht viel angekommen. Ein Tag Regen im September brachte in unserer Gegend zwar den mühsam in alle verfügbaren Gelände eingebrachten Mais zum Keimen, die darauf folgende Dürre , ließ die junge Saat jedoch jämmerlich vertrocknen. Für die Menschen hier ein schwerer Schlag, dient dieser Ertrag doch ihrem Lebensunterhalt. Dementsprechend gedrückt ist auch die Stimmung. Wochenlange Temperaturen um die 30 Grad Marke… und immer noch kein Regen in Sicht, tun ihr übriges. Auch für uns als „brancos“ 🙂  ein absoluter Härtetest!!

Mensch, Tier und Natur kämpfen mit den Umständen und hoffen in diesem Jahr nicht „leer“ auszugehen. Diese Tatsache hätte schwerwiegende Auswirkungen auf das sowieso schon begrenzte Wasserangebot !!! In welchem Ausmaß diese zum Tragen kommen, ist für uns Neulinge auch noch nicht absehbar.

 

 

 

 

 

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